Hallo meine Liebe, hallo mein Lieber! Da bin ich wieder. Ich muss zugeben, dass Du mir gefehlt hast! Trotz meiner langen und ungeplanten Abwesenheit von Weltgefühle habe ich in den letzten vier Monaten zahlreiche Nachrichten und Kommentare erhalten, die sowohl auf dem Blog, als auch via Social Media eintrudelten. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken! Es ist schön zu sehen, dass Du immer noch so viel Interesse am Reisen und an meinen Geschichten hast wie zuvor. Ich bin jedoch die letzten vier Monate etwas untergetaucht, da es doch etwas viel war, die nun wirklich beendete, erste Weltreise meines Lebens zu verarbeiten und auch zu realisieren, dass ich jetzt ein ganz neues Leben dauerhaft an einem Ort lebe. Die London-Zeit, die ich bis Ende 2018 lebte, unterscheidet sich gänzlich von der Zeit, die seit 2019 nun passiert. Was es damit auf sich hat, erfährst Du in diesem Artikel, der nun im Übrigen als monatliche Serie erscheinen wird: Stadtgefühle ist mein neues Tagebuch mit privaten Einblicken in meine Herzensgedanken. Denn auch nach der Reise passieren immer noch so viele schöne Dinge, von denen ich Dir erzählen möchte…

Fast vollendete Vorbereitungen: Silvester und das Jahr 2020

Aktuell stecke ich noch mittendrin in den Vorbereitungen für Silvester und für das Jahr 2020: in sechs Wochen geht es zurück zur Mama India, worauf ich mich schon seit dem Tag freue, als ich Indien verlassen habe. Doch einiges muss noch organisiert werden, z.B. das Visum und ein Fahrer zum Taj Mahal. Wie Warren mein Lieblingsland wohl finden wird? Nebenbei habe ich dann auch schon meine sechs Trips für 2020 geplant: es geht nach Marokko, Schweden, Griechenland, Rumänien, Portugal und zum zweiten Boom Festival; nach Spanien und nach Südafrika. Besonders das Boom Festival wird noch einmal mit allen Heilungszeremonien und der Tatsache, dass ich meinen Freund dort zum ersten Mal getroffen habe, im positiven Sinne alles abverlangen. Nach elf Jahren geht es dann auch wieder nach Südafrika zu einer Hochzeit, wo ich dann auch den Rest der Familie meines Partners kennenlernen werde. Ich bin jetzt schon so aufgeregt, dass ich fröhlich hin- und hertippele! Und zwischendrin habe ich Trips nach Berlin und Düsseldorf geplant und eigentlich wollte ich auch irgendwann noch einmal zum Schloss Neuschwanstein… Nicht mit eingerechnet sind ebenfalls Wochenenden in meiner zweiten Heimat Großbritannien. Eigentlich ist es ja schon fast ein Ritual, einmal im Jahr nach Edinburgh zu fliegen oder übers Wochenende in die Cotswolds oder ans Meer zu fahren… Ich wollte mir für das Jahr 2020 jedenfalls sicher sein, dass ich alle Feier- und Brückentage ausnutze und ich wollte meine 30 Tage Jahresurlaub sinnvoll verplanen. Das habe ich jedenfalls mit zwei Kontinenten wunderbar neben meinem Vollzeitjob geschafft!

In 6 Wochen geht es zurück in mein Lieblingsland Indien.

Im Zeitraffer: von April auf November in drei Sekunden

Heute auf den Tag genau sind sieben Monate in London ins Land gestrichen. Sieben Monate, in denen so viel passiert ist – und das, während ich überwiegend am Schreibtisch saß. Wo es mir eher so vorkommt, als sei ich gerade eben zurück aus der Antarktis gekommen, bin ich nun schon wieder fast ein dreiviertel Jahr an meinem Schicksalsort, den ich nicht ausgesucht habe, der mich jedoch ausgesucht hat. London ist einer der Orte dieser Welt, wo es wirklich schwer ist, wieder wegzukommen: wie oft habe ich schon gehört, dass nach sechs Monaten Schluss ist oder dass ein Jahr wirklich reicht? Da kann ich nur erheitert schmunzeln. Irgendetwas hat es auf sich mit dieser Stadt, dass aus Monaten Jahre und aus Jahren oft Jahrzehnte und ein ganzes Leben werden. Denn wer sich einmal in dieser mit hohen Mieten lebensfeindlichen Stadt verbündet hat und überleben kann, der bleibt einfach hier. Und mal ehrlich: mit eine der schönsten und historischsten Städte der Welt könnte es echt schlimmer sein, oder?

Trotzdem und gerade aufgrund des britischen Lebensstils sind sieben Monate wirklich keine Zeit. Neben dem regulären Officejob, etwa zwei Stunden Pendeln pro Tag; mit Freunden, die in Central und in den Outskirts getroffen werden wollen und den Wochenendaktivitäten, verfliegt die Zeit im Nu. Ich habe mich in den letzten Monaten am intensivsten um meine Vollzeitarbeit gekümmert, da ich endlich einen Job habe, den ich nicht nur liebe, sondern der mich auch außergewöhnlich gut bezahlt. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel Geld verdient und daher habe ich all meine Energie in diesen Job gesteckt, da es sich endlich mal auszahlt. Und da mir meine Tage als arme Schülerin und Studentin, die sogar Lebensmittel im Lidl klauen musste, noch sehr gut im Gedächtnis sind, war ich gerne bereit, 42 Stunden pro Woche (ohne Pendeln wohlgemerkt!) zu investieren. Ich bin es auch immer noch, denn ich liebe meine Arbeit. Und glaube mir, mit so etwas habe ich sicherlich nie im Leben gerechnet!

7 Monate sind verflogen und das neue Jahr steht kurz bevor.

Volle Kalender und viele Möglichkeiten: zurück in den britischen Lebensstil

Neben dem Job, der im UK alles abverlangt, galt es auch noch, eine neue Bleibe zu finden. Auch hier hatte ich riesiges Glück und konnte mir nach einer großen Einrichtaktion in meinem neuen, riesigen Zuhause endlich alle Kartons aus Deutschland liefern lassen. Oh was ist es schön, alle Reisesouvenirs und alle Bücher nach so langer Zeit wiederzusehen! Schon allein diese Aktion hielt mich länger auf Trapp als geplant, denn ich habe nebenbei noch alle Kisten ausgemistet, von denen ich schließlich ganze fünf Umzugskartons voller Zeug an wohltätige Organisationen gespendet habe. Und glaube mir, ich habe wirklich lange gebraucht, durch die Erinnerungen der letzten 30 Jahre zu wühlen… Es war eine wahrhaftige Reise durch meine Seele! Neben dem Ankommen lag mein Hauptaugenmerk auch auf einem wieder starken Sozialleben, nachdem ich in Afrika, Südamerika und der Antarktis aufgrund von persönlichem Wachstum nur zwischendurch etwas mit Fremden unternahm: endlich wieder mit meinem Partner vereint, bekam ich nun eine neue Familie hinzu, die ebenso wie meine Freunde Zeit und Aufmerksamkeit verlangte, die ich gerne bereit war, zu geben. An den Wochenenden ging es oft heraus – zwischen Zone eins und Zone sechs war ich immer unterwegs!

Doch meine Aufmerksamkeit lag nicht nur auf diesen vier großen Bereichen, sondern auch auf dem Thema Fitness. Ich wollte endlich fit werden und noch gesünder essen, was mich fünf Mal die Woche ins Fitnessstudio brachte. Ich experimentierte mit Nüchternheit, die mir letztendlich heitere Stunden, Tage, Wochen und sogar Monate ohne Alkohol einbrachte. Ich lernte meinen Körper noch einmal ganz neu kennen und auch das war für mich völliges Neuland, wenn ich bedenke, wie wild und frei meine Zwanziger doch waren. Ein Wochenende nüchtern? Sicherlich nur, wenn ich krank war! Die große 30 hat eben alles verändert – genauso, wie ich es von Anfang an im Gefühl gehabt habe. Und während dieser gesamten Umbruchsphase war ich nur drei Mal unterwegs: einmal unternahmen Warren und ich einen Wochenendtrip in die Natur um Worcester, dann fuhren wir aufs Ozora Festival nach Ungarn und letztes Wochenende bin ich aus Berlin zurückgekommen. Für meine Verhältnisse war das wirklich gar nichts… nun merke ich auch umso mehr, dass ich unbedingt wieder reisen muss – für den Ausgleich. Für die schönen Erinnerungen. Und für die Balance. Denn nur, wenn ich Pausen habe, finde ich wieder zurück zu mir selbst.

Schnelllebiges Zuhause: London ist atemberaubend und anstrengend zugleich.

Zeitraffer Part II: vom Jahr 2015 ins Jahr 2019

Für mich ebenso beeindruckend ist die Tatsache, dass vier Jahre schneller vergangen sind, als ich es mir jemals erträumt hätte. Vor vier Jahren habe ich Berlin verlassen und auch, wenn ich mein Zuhause immer noch vermisse, hat sich diese Entscheidung als die beste meines Lebens herausgestellt. Ich habe nichts, wirklich auch gar nichts mehr mit der Person gemeinsam, die 2015 alles hinter sich ließ. Auf Weltreise zu gehen hat mich nicht nur zu einigen der schönsten Orte dieser Welt gebracht, sondern auch vollends zu mir selbst. Ich habe unglaubliche Menschen mit verschiedenen Hintergründen getroffen, Welterbestätten erkundet, an den schönsten Stränden der Welt gebadet, im Regenwald Tiere beobachtet und mit der Antarktis das wohl wirkliche Ende der Welt gefühlt. All diese Erlebnisse und all diese Begegnungen haben mich endlich bei mir selbst ankommen lassen. Alles, wie es passiert ist, ist für sich allein genau richtig geschehen. Alles ist aus den richtigen Gründen geschehen. Und ich bin dankbar für jeden Moment – auch für zwei Trennungen und den Verlust von Freunden. Wäre dies so nie geschehen, wäre kein Platz gewesen für die Menschen in meinem Leben, die mich wirklich lieben und die ich wirklich liebe.

Ich musste auch einsehen, dass ich mich in Berlin nie so weit hätte entwickeln können wie fernab der Heimat. Für mich ist es krass zu sehen, wo ich heute stehe und wie ich hier hingekommen bin – ich lebe in eine der schönsten Städte der Welt, habe ein wunderschönes Zuhause, einen Job mit einem mehr als nur anständigen Gehalt, einen liebevollen Partner auf Augenhöhe und eine neue Familie aus Südafrika, teils über Europa verstreut. Ich habe die Basis geschaffen, auf der nun Neues wachsen kann – denn Träume sind nur zu erreichen, wenn eine solide Basis gebaut wurde. Und auch, wenn schon sieben Monate verstrichen sind, habe ich das Gefühl, dass mein neues Leben erst gerade begonnen hat!

Welche Veränderungen hast Du 2019 miterlebt?

Deine

Noch mehr Herzensgedanken findest Du hier:

Freude und Zufriedenheit: Gedanken zu meinem 30. Geburtstag in der Antarktis

2 Jahre Weltgefühle: das passierte in der Frühlingspause!

10 typische Fehler bei der Weltreiseplanung

Schreibe einen Kommentar

Weltgefühle benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.