Der ultimative Fun-Guide für Abu Dhabi: 3 Adrenalinkicks in der Wüste
2013 und 2014 war ich jeweils zu Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und habe Abu Dhabi und Dubai erkunden können. Abu Dhabi hat sich da ganz klar zu meinem Favoriten gemausert, weil es da mehr zu sehen gibt als in Dubai, wie ich persönlich finde. Neben der Erfüllung meiner Träume aus 1001 Nacht mit vergoldeten Glasfassaden-Wolkenkratzern, orientalischen Basaren und Impressionen aus dem Leben der Superreichen mit perfekt gepflastertem und gemustertem Gehweg ohne jeglichen Straßendreck, akkurat angelegten Beeten in der ganzen Stadt, sowie Mega-Malls und einem Service für nahezu alle Lebensangelegenheiten, konnte ich in Abu Dhabi auch spaßmäßig ordentlich loslegen. Denn wer die Emirate kennt, der weiß: hier ist alles möglich und daher wird auch alles umgesetzt! Es gibt mehr als in die Malls eingebauten Spielhöllen für Kinder und Erwachsene, in denen sogar Achterbahnen fahren – und was es gibt, um richtig Spaß zu haben, habe ich Dir in diesem kleinen Fun-Guide für Abu Dhabi zusammengestellt!
1. Mein Favorit: Abenteuer Wüstensafari
Das geilste Erlebnis in Abu Dhabi war für mich und meinen damaligen Reisebegleiter und besten Freund Denis die Wüstensafari, die einen halben Tag dauerte. Unsere kleine Gruppe wurde jeweils von ihren Unterkünften aus von einem riesigen, weißen Outdoor-Four-Wheel-Jeep eingesammelt, der uns schließlich vorbei an den wunderschönen Häusern der Einheimischen in Richtung Wüste fuhr, die hinter einer Straße wirklich abrupt begann. Schon nach den ersten Metern bat der Fahrer uns noch mal zu schauen, ob wir angeschnallt waren, dann zog er den Jeep auf fast 100 Kilometer pro Stunde hoch und raste auf die erste Düne zu. Die Wüstensafari sollte nämlich mit Dunebashing beginnen, was alle gleich in freudiges Kreischen versetzte.
Als wir auf die erste Düne zubretterten, war mein Herz in die Hose gerutscht und ich konnte mich nur mit dem Gedanken beruhigen, dass alles gut sein wird, weil der Fahrer Inder war und somit überall auf der Welt fahren kann. Es war wirklich eines der schönsten Gefühle meines Lebens, als ich zum ersten Mal mit dem Jeep die meterhohe Düne hoch und dann herunterbretterte und das Adrenalin durch meinen Körper schoss. Der Fahrer bretterte so krass und schnell über die Dünen, dass ich Angst hatte, dass wir uns in drei Sekunden überschlagen würden – doch mit einem Four-Wheeler passierte das zum Glück nicht. Die zehn Minuten, die wir durch die unendliche Weite hoch- und herunter sprangen war der Hammer! Nach dem Dunebashing fuhren wir ganz normal durch die Wüste Abu Dhabis, was auch so schon beeindruckend war. Ich liebe Wüsten so sehr wie das Meer! Wir hielten schließlich an einer Kamelfarm, wo ich erstmals ein Kamel streicheln und Fotos mit diesem machen konnte. Zuckersüß!
Für meinen besten Freund Denis und unsere Bekanntschaft Simon aus Sydney wurde ein Wüstenmärchen mit Beduinen-Camp und Kamelen wahr!
Danach ging es in ein mitten aus dem Nichts auftauchenden Beduinencamp mit gemütlichen, orientalisch eingerichteten Sitzecken, Perserteppichen und kleinen Holztischchen, die neben einem Lagerfeuer standen. Für jeden gab es zur Begrüßung eine Dattel und Ghahwa, also den traditionellen arabischen Kaffee, der oft mit Kardamom und Safran vermischt wir und aus winzigen Bechern ohne Henkel serviert wird. Die Dattel spielt ebenfalls eine große Rolle in der arabischen Kultur und sie ist sogar so besonders, dass jedes Jahr am 5. Juli das Liwa-Dattel-Festival in Al Dhafra stattfindet, welches die Dattelpalme ehren soll. Nach dem herzlichen Snack konnte sich unsere Gruppe in Sandboarding versuchen, was gar nicht mal so einfach war – dafür umso lustiger!
Nebenher wurde Kamelreiten veranstaltet, was von einem nett lächelnden Araber in typischer Kleidung durchgeführt wurde und was besonders dem jungen, chinesischen Paar in unserer Gruppe gefiel. Nach diesen actiongeladenen Aktivitäten durften wir Bekanntschaft mit einem Falken machen, der auch das Wappentier der Emirate ist; und mit seinem kleinen Helmchen superniedlich aussah – ohne dieses beeindruckend selbstbewusst und etwas bedrohlich. Jeder Interessierte durfte den Falken für ein Foto mit den speziellen Handschuhen halten, die auch bitternötig waren, so hart, wie der Falke meinen Arm umschloss. Er war ungeahnt schwer und krallte wirklich heftig in den Handschuh. Ob meine leichte Nervosität auf dem Andenkenbild zu sehen ist?
Süß mit Helmchen und selbstbewusst bedrohlich ohne: das Wappentier der Emirate hat mich schwer beeindruckt!
Nachdem wir auch das Wappentier des Wüstenlandes halten durften, ging es an den ruhigeren Teil des Abends. Inzwischen war die Sonne malerisch untergegangen und das kleine Beduinencamp war von Fackeln und dem Lagerfeuer erleuchtet, was der Szenerie einen Hauch Romantik verlieh. Jedem Gast wurde ein Hennatattoo auf den Arm gemalt – Frauen sowie Männern – und es wurde ein kleines, orientalisches Abendessen mit Getränken serviert – für mich vegetarisch und mit Bier. Ja, es gab wirklich Bier, was vor allem die Männer der Runde freute und was ich sehr nett fand, da dies in den Emiraten keine Selbstverständlichkeit ist. Doch hier draußen mitten in der Wüste interessierte das gar keinen!
Nach dem Essen kam überraschenderweise eine Bauchtänzerin zu orientalischen Klängen auf den größten Teppich getanzt, die ein atemberaubendes Glitzeroutfit aus 1001 Nacht trug und mich als erste aufforderte, mitzutanzen. Jeder wurde nach und nach dazu geholt, sodass am Ende die ganze Gruppe tanzte und wir uns zum Schluss alle im Kreis an den Händen fassten und ich mich fühlte wie in dem bekannten Michael Jackson Video. Es war fantastisch und wunderschön! Nach dem Bauchtanzen wurden wir alle in die gemütliche Sitzecke gebeten, wo Shishas bereit standen. Als alle ihren Platz gefunden hatten, wurden plötzlich die Fackeln und das Feuer gelöscht und ich durfte den schönsten Sternenhimmel meines Lebens bewundern – kein einziger Lichtschein der Stadt war zu sehen, dafür aber Millionen Sterne und die Milchstraße. Das habe ich danach nur noch einmal im australischen Outback erlebt! Es war einfach unglaublich schön und die Wüstensafari war rund um gelungen – und sogar besser, als ich es mir in meinen kühnsten Träumen hätte ausmalen können. Natürlich ist das ganze touristisch aufgezogen, aber manchmal muss sich auch einfach drauf eingelassen werden, um Abenteuer zu erleben.
Das beste Wohnzimmer auf Reisen war definitiv dieses orientalische unter dem Sternenhimmel der Wüste Abu Dhabis.
So buchst Du Dein Abenteuer in der Wüste
Wüstensafaris werden am besten vor Ort in jedem Hotel oder bei jedem Touranbieter gebucht. Damit Du auch weißt, was aktuell angeboten wird und um sicherzugehen, dass die online buchbaren Angebote nicht veraltet sind. Normalerweise sind die Emirate ein zuverlässiges Land mit hohem Standard, doch weiß niemand von Deutschland aus, ob nicht vielleicht aus Versehen das schwarze Schaf dabei war. Eine Wüstensafari sollte mindestens einen halben Tag dauern und preislich bei ungefähr 25 Euro liegen. Kostet das Abenteuer mehr, sollte es länger dauern oder mehr Extras enthalten sein.
2. Ein spritziges Erlebnis: Mega-Fun im Yas Waterworld
Als Kind wollte ich schon immer mal in einen Wasserpark mit unzähligen Rutschen und verschiedenen Pools mit Spielmöglichkeiten. Leider war es dafür entweder immer zu kalt oder meine Eltern sind nicht mit mir hingefahren. Bei meiner Reiseplanung für die Emirate habe ich dann zufällig gesehen, dass es einen solchen Wasserpark in Abu Dhabi gibt, genauer gesagt am Rande der Stadt inmitten der Wüste. Eigentlich ein ziemlich dekadenter Luxus, so ein verschwenderischer Wasserpark in der Wüste… Dennoch wollten mein bester Kumpel und ich unbedingt hin, um uns unseren Kindheitstraum endlich nach einem Vierteljahrhundert zu erfüllen und um den ganzen Tag zu spielen.
Der Wasserpark, der unter dem Namen Yas Waterworld bekannt ist, beherbergt sage und schreibe 45 Attraktionen und ist einer der größten Wasserparks der Welt. Auch, wenn er dekadent in der Wüste steht und schon durch die Außentemperaturen von mindestens 30 Grad Unmengen von Wasser verbraucht, besitzt er ein grünes Ökolabel für Nachhaltigkeit, was sicherlich bei unseren Weltansichten diskutabel wäre. Der Wasserpark ist dem Perlentauchen als Vermächtnis der Emirate gewidmet, sodass jede Attraktion speziell designt wurde, um dem Thema gerecht zu werden. So ist es nicht verwunderlich, dass in der Mitte des Parks zwischen Achterbahnen und Rutschen eine riesige Perle thront, die ihresgleichen sucht.
Die tollsten Attraktionen für mich im Wasserpark: Die sechs atemberaubend schnellen und aufregenden Wasserrutschen.
Mein bester Kumpel und ich sind tatsächlich den ganzen Tag rumgerannt wie Kinder und sind mit nahezu allen Attraktionen gefahren. Die verschiedenen Rutschen, die jeweils einzeln oder paarweise berutscht werden können, sind schon alleine für sich eine Wucht, denn vor der Fahrt ist lediglich bekannt, wie schnell die Rutsche ist – mehr nicht. Ob es viele Kurven gibt, es dunkel oder hell ist und wo wir herausgeschossen kamen, war unklar, was die Sache richtig spannend machte. Einmal fand ich mich in einem riesigen, runden Innenraum einer Rutsche wieder, der mich wie in einer amerikanischen Toilette einmal im Kreis herumspülte, bis ich schließlich rückwärts in meinem Reifen zum Ausgang donnerte. Ein absolutes Highlight – vor allem bei den traumhaften Außentemperaturen, bei denen niemand frieren muss.
Zwei ganz besondere Rutschen sind eine Schnellrutsche mit Falltür für Mutige und eine riesige Trichterrutsche, die nur in einem Gruppenboot befahrbar ist und wo das Boot mehrere Meter im Trichter von einer Seite zur anderen hochgeschleudert wird, bis es schließlich weitergespült wird. Diese Rutsche soll die erste ihrer Art weltweit sein und vermittelt das Gefühl, in einem Tornado zu sein, so rasant ist sie. Mehr Adrenalin geht nicht! Neben den Rutschen gibt es jedoch auch verschiedene Achterbahnen, Attraktionen für Kinder und normale Pools mit oder ohne Wellen, die zum schwimmen oder zum Treiben in Reifen genutzt werden kann. Natürlich gibt es auch die obligatorischen Restaurants und Souvenirshops mit Maskottchen, die jedem zuwinken und gute Laune verbreiten.
Ein Abenteuer-Spielplatz für Groß und Klein: die Liebe zum Detail faszinierte mich auf Anhieb!
Mir persönlich sehr positiv aufgefallen ist der Rundum-Service, der in den Emiraten selbstverständlich ist. Alle Reifen und Schwimmhilfen waren selbstverständlich kostenlos und konnten den ganzen Tag mit sich herum getragen werden. Überall standen Bademeister*innen und in jedem Becken wurden Andenkenfotos geschossen – über dem Wasser und auch unter Wasser! Diese waren sogar zu relativ normalen Preisen zu haben und wirklich ein tolles Andenken, wenn wir gerade mit einem riesigen Lachen aus der Rutsche geschossen kamen. Ich persönlich liebe guten Service und die Tatsache, dass so viele Länder in Asien meine Wünsche von meinen Lippen ablesen können. Von einem Andenkenfoto in Situationen, wo ich keine Kamera benutzen konnte, habe ich nämlich schon immer geträumt!
Hinweis für uns Mädels: Auch, wenn die Emirate ein muslimisches Land sind, sind normale Bikinis und Badeanzüge für Frauen erlaubt. Als ich dort war, schwammen nur wenige Frauen in Burkinis.
So planst Du Deinen Tag im Yas Waterworld
Am besten und am günstigsten ist es, wenn Du Dein Ticket online kaufst, denn dort bekommst du jeweils 10% Rabatt, wenn Du das Ticket drei bis 14 Tage vor Deinem Besuch kaufst, oder sogar 15% Rabatt, wenn Du mehr als 15 Tage im voraus buchst. So vermeidest Du auch, am Eingang eventuell Schlange zu stehen.Ein Tagesticket für den Wasserpark kostet umgerechnet 59 Euro.
Extra-Tipp: Ein Kombiticket für Yas Waterworld und den Ferrari World Park kosten zusammen für einen Tag 69 Euro, für zwei Tage 78 Euro. Ich würde das Zwei-Tage-Ticket empfehlen, weil der Besuch im Wasserpark schon einen ganzen Tag verschlingt und Du vermutlich nur einmal im Leben da sein wirst. Warum also in Eile sein?
HIER geht es zur Website des Yas Waterworld Parks
Die Perle als Themensymbol des Wasserparks thront majestätisch über allen Attraktionen.
3. Ferrari World Park: die schnellste Achterbahn der Welt
Die wohl bekannteste Attraktion, die viel Spaß garantieren soll, ist für die Emirate eindeutig der Ferrari World Park, der schon vor seinem Bau aufgrund seiner außergewöhnlichen Architektur Aufsehen erregte. Er ist seit seiner Eröffnung der führende Freizeitpark im Mittleren Osten und hat mehrere Awards gewonnen. Zurecht – steht in ihm doch zum Beispiel die schnellste Achterbahn der Welt, deren Besuch einfach Pflicht ist! Die Formula Rossa – Achterbahn kommt dank eines hydraulischen Startsystems in nur fünf Sekunden auf ihre Maximalgeschwindigkeit von 240 Kilometern pro Stunde. In zwei Sekunden ist sie schon bei 100 Kilometern pro Stunde und das Gefühl, wenn die Ampel von rot auf grün läuft, ist schon ein einziger Adrenalinkick.
Das Gefühl, mit der schnellsten Achterbahn der Welt zu fahren, ist ungefähr vergleichbar mit alten Zeichentrickfilmen, wenn eine Figur zum Beispiel von einer Klippe fällt und es nur noch die Staubwolke in der Luft zu sehen gibt. Genauso habe ich mich gefühlt, denn es war einfach turboschnell! So schnell, dass einem das ganze Gesicht in fünf Sekunden gestrafft wird und alle Schutzbrillen für die Augen tragen müssen, als seien sie beim Fallschirmspringen. Oh, es war so wundervoll und einmalig! Schon allein dafür hatte sich der Besuch gelohnt.
Schon der Eingang zum Ferrari World Park ist wie die Emirate selbst: prunkvoll und wohlhabend.
Alles ist wohl kalkuliert: die Spannung auf die schnellste Achterbahn steigt schon beim Warten in extra gedimmten Hallen.
Neben weiteren Achterbahnen futuristischer Form locken zahlreiche gemäßigte Attraktionen; von Go-Kart-Bahnen über Fahr- und Flugsimulator, 3D-Kinos, Shows und Kinderfahrgeschäfte – natürlich alles unter dem Ferrari-Motto, welches sich intensiv und extravagant durch den gesamten Freizeitpark zieht. Hier ist der Standard eben auch so hoch wie das aus den Emiraten bekannt ist. Schon allein das Herumspazieren macht Spaß, da alles bis ins kleinste Detail ausgeschmückt und schick dekoriert ist. Die Ferrari World ist ein absolutes Muss bei jedem Abenteuer in der Wüste!
So kommst Du zu Deinem Adrenalinkick im Ferrari World Park
Genau wie beim Wasserpark ist es am günstigsten, wenn Du Dein Ticket online erwirbst. Da die Parks miteinander verknüpft sind, bekommst Du auch hier 10% Rabatt, wenn Du das Ticket drei bis 14 Tage vor Deinem Besuch kaufst, und auch 15% Rabatt, wenn Du mehr als 15 Tage im voraus buchst. Ein Tagesticket für den Ferrari World Park kostet 69 Euro.
Gleicher Tipp: Das Kombiticket bestehend aus Yas Waterworld und dem Ferrari World Park kosten auch hier für einen Tag 69 Euro und für zwei Tage 78 Euro. Eine tolle Rabattaktion!
HIER geht es zur Website des Ferrari World Parks.
Sturmhauben für die schnellste Achterbahn der Welt? Nein, das sind nur enganliegende Kopftücher für die Musliminnen.
Welche Attraktionen haben Dir in Abu Dhabi noch gefallen?
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