Polly überschaut die Siwa Oase in Ägypten, 2018.

Ich bin erstaunt, dass das Jahr 2018 schon in zwei Wochen Geschichte sein wird. Die Zeit ist so gerast, dass ich das Gefühl habe, es sei erst August. Ich habe so viel erlebt, so viel unternommen und bin so viel gewachsen, dass die Zeit wirklich zur Nebensache verkommen ist. Ich bin trotz örtlicher Gebundenheit in London auch recht viel gereist: ich habe ganz Großbritannien besucht, war in Portugal, zurück in Deutschland, ließ meine Augen in der Türkei lasern und seit Ende November bin ich in Ägypten – dem ersten Ziel meiner viereinhalbmonatigen Backpackertour von Afrika über Südamerika bis in die Antarktis und zurück nach Australien. Auch beruflich und liebestechnisch lief dieses Jahr für mich wundervoll und ich könnte nicht glücklicher sein! Und wie schon so oft hat der liebe Michael von Erkunde die Welt wieder zu einer tollen Fotoparade aufgerufen, mit der ich meine tollen Reiseerinnerungen mit Dir Revue passieren lassen kann. Los geht’s!

1. Mein Lieblingsfoto aus der Kategorie „Abstrakt“

Nachdem ich unzählige Festivals seit 2006 besucht habe, muss ich nüchtern feststellen, dass das beste Festival neben dem Wave Gothik Treffen tatsächlich das Boom Festival in Portugal war. Hippies aus aller Welt kommen hier für ganze sieben Tage zusammen, um gemeinsam zu tanzen, zu heilen und zu lernen. Wir hüpfen mit den Kindern auf dem Trampolin, schwimmen nackt im See, baden im Matsch, spielen Instrumente und besuchen Vorlesungen und Kurse zum Thema Selbstheilung, Schamanismus und Spiritualität. Hier wurde nicht nur mein Hippietraum wahr; hier entstand auch dieses tolle Bild für die Kategorie Abstrakt. Das Foto zeigt den Dance Temple, welcher die Haupttanzfläche auf dem Boomland ist. Hier bretterte mindestens 20 Stunden pro Tag der energetischste Psytrance dieser Erde auf uns nieder. Das Boom Festival lässt mich nicht nur mit Gänsehaut, braungebrannter Haut und wundervollen Erinnerungen zurück, sondern auch mit neuen Freunden und einem neuen Partner. Oh, was bin ich dankbar für diese Erfahrung!

Der Dance Temple bei Nacht auf dem Boom Festival in Portugal, 2018.

2. Mein Lieblingsfoto aus der Kategorie „Aussicht“

Da ich dieses Jahr so viel unterwegs war, ist es mir etwas schwergefallen, ein Bild für diese Kategorie zu finden, da es so viele wahnsinnig schöne Aussichten gab. Ich habe mich nun für den Ausblick über die Dächer Lissabons entschieden, da die Stadt mich wahnsinnig beeindruckt und mein europäisches Herz hat höherschlagen lassen. Ich habe an diesem heißen Sommertag eine Stadtrundführung von Jermaine, meinem amerikanisch-mexikanischen Freund aus Colorado bekommen, welchen ich im Dezember 2016 in Sydney getroffen hatte. Er hat mir nicht nur die bekanntesten, sondern auch die geheimsten Ecken der Stadt gezeigt und ich muss sagen: Lissabon ist einfach nur wow. Zurecht eine der schönsten Städte Europas!

Jacqui auf einer Dachterrasse in Lissabon, Portugal 2018.

3. Mein Lieblingsfoto aus der Kategorie „Krasse Sache“

Der krasseste Reisemoment in diesem Jahr war ohne jeden Zweifel mein Besuch bei den Pyramiden von Gizeh. Seit 2002 wollte ich dieses Weltwunder unbedingt sehen und ganze 16 Jahre später wurde mein Traum endlich Wirklichkeit! Da ich in meiner Jugend über zu wenig Geld und Mut verfügte, allein nach Ägypten zu reisen, im Studium andere Pläne hatte und es dann aufgrund des Arabischen Frühlings von 2011 für Jahre zu riskant war, in das beeindruckende Land in Nordafrika zu fahren, konnte ich nun endlich das Häkchen hinter dieses Erlebnis auf meiner Bucketlist setzen. Da ich diesem Moment so lange entgegengefiebert habe, war es für mich wirklich echt krass. Denn wer mich kennt der weiß, dass mir Erlebnisse und Reisen neben meinen Freunden und Liebe am wichtigsten in diesem Leben sind. Die Pyramiden haben mich nicht nur tierisch beeindruckt und meine Sehnsucht befriedigt; ich habe auch unglaublich viel über das Leben, die arabische Kultur und die Geschichte gelernt. Denn nur, wer das Klassenzimmer und den Hörsaal verlässt und herausfliegt in diese wunderbare Welt, der begreift sie erst in ihrem Ganzen.

4. Mein Lieblingsfoto aus der Kategorie „Landschaft“

Da Ägypten mich derzeit landschafts- sowie städtetechnisch total von den Socken haut, war es auch hier schwierig, ein einziges Foto für die Kategorie Landschaft zu finden. Ich habe mich nun für diese Impression aus der Weißen Wüste entschieden, in der ich vor ein paar Tagen unter dem Sternenhimmel übernachtet habe. Die Weiße Wüste liegt rund 130 Kilometer von der Oase Bahariya und ist bekannt wegen seiner natürlichen Kalksteinformationen in strahlendem Weiß, welche die Landschaft zu einem wahren Skulpturenpark machen. Es gibt verschiedene Sehenswürdigkeiten wie das Eiscremetal und verschiedene Formationen, welche einen Hasen, ein Kamel, einen Pilz und ein Huhn zeigen. Es ist so totenstill, dass es machbar wäre, eine Stecknadel fallen zu hören und die Sterne sind so zahlreich und wunderschön, da es keine Lichtverschmutzung gibt. Ich war dort mit einer Gruppe aus Argentinien und Panama und habe einen Tag und eine Nacht dort verbracht. Es war einmalig und wunderschön!

5. Mein Lieblingsfoto aus der Kategorie „Rot“

Im Oktober war ich in Istanbul und erfüllte mir einen weiteren Lebenstraum: Augenlasern, um nie mehr Brille und Kontaktlinsen tragen zu müssen. Doch nicht nur die Operation, auch die Stadt selbst war eine wundervolle Erfahrung: Istanbul ist eine der lebendigsten und aufregendsten Städte in Westasien und Osteuropa. Ich hatte das Glück, dass ein Freund aus Indien zur gleichen Zeit in Istanbul war, daher hatte ich volles Programm: Sightseeing, Clubbing mit einem türkischen Freund von Uday und Abende mit wundervollem türkischen Essen, Tee und Shisha waren der Hammer! Nachdem Uday weiter nach Bali flog, kam auch direkt mein bester Kumpel Denis aus Berlin, um mich zur Augenoperation zu begleiten. Während unserer Spaziergänge vor der Operation ist schließlich das Bild für die Kategorie Rot entstanden: überall gab es Bilder zu kaufen, welche die rote Flagge der Türkei mit einschlossen. Die Flagge dominierte nicht nur Bilder, sondern auch das Stadtbild, weswegen ich mich ganz schnell für dieses Lieblingsfoto begeistern konnte.

Türkische Straßenkunst in Istanbul 2018.

6. Mein Lieblingsfoto aus der Kategorie „Tierisch“

Die Geschichte zu meinem Lieblingsfoto der Kategorie Tierisch ist witzig und traurig zugleich: während meines ersten Spaziergangs durch Kairo mit einem neuen Freund aus Kanada erspähte ich plötzlich eine Ziegenherde am Straßenrand, welche von zwei Hirten in traditionellen Gewändern bewacht wurde. Ich realisierte, dass die Ziegen hier Teil eines über die Straße verteilten Marktes waren, wo diese als Essen verkauft wurden. Das stimmte mich sehr traurig, doch die Begegnung mit den Tieren und auch den Menschen war eher positiv. Die Hirten winkten mir zu, lachten mich an und beobachteten mich die ganze Zeit, während ich ungläubig die Ziegen anstarrte und Fotos knipste. Kurz bevor wir weitergehen wollten, stand einer der Hirten auf und fischte etwas unter dem Futtertrog hervor: ein kleines Ziegenbaby! Und weil er dachte, dass ich das Baby mag, drückte er mir die Kleine einfach in den Arm, ein paar Wörter arabisch murmelnd, den Daumen nach oben zeigend und freundlich lachend. Und da ich Tiere über alles liebe, war ich natürlich begeistert! So lange, bis der Ziegenbock der Herde mich sah und Anlauf nahm. Ohje! Schnell setzte ich das Baby ab, dann spurtete der Ziegenbock auch schon auf mich los. Ich rettete mich direkt hinter die lachenden Farmer, während ein anderer Einheimischer den Bock verscheuchte. Ein Bild für die Götter!

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 Augenlasern in Istanbul mit Erste Wahl Lasik

Das alte Ägypten: eine Tagestour zu den Pyramiden

Boom Festival 2018: von Hippies, Schamanen und Psytrance

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