Ein Sparschwein mit Motivationsmotto auf einem Bündel Geldscheine (Pixabay).

Wer auf Weltreise gehen möchte, der sollte mindestens 10.000 Euro auf der hohen Kante haben, wobei hier auch gilt: je mehr, desto besser. Ich bin damals mit „nur“ 10.000€ losgeflogen, da ich auch unterwegs in Australien und England gearbeitet habe und somit neues Geld hereinkommen konnte. Wenn Du allerdings mehr Zeit hast, dann spare so viel es geht. Es gibt so viele Möglichkeiten, sich eine Weltreise zu finanzieren und noch dazu reicht das angesparte Geld viel länger, wenn Du Dich auf die 75% der Länder dieser Welt fokussierst, in denen Du mit wenig Geld weit kommst. Natürlich brauchst Du mehr, wenn Du in Australien, Nordamerika oder Europa reist, trotzdem kann jeder für eine Weltreise sparen und diese dann entspannt antreten. In diesem Artikel berichte ich Dir von den Optionen, die Du hast.

Das Geld für die Weltreise ist meistens schon da

Ja, Du hast richtig gehört. Oft ist das Geld, welches wir dringend für eine Weltreise abzwacken wollen, bereits vorhanden – nur einfach nicht verfügbar. Du merkst nur nicht viel davon, weil Du Dein Geld für sinnlose Dinge aus dem Fenster wirfst! Manchmal sogar, ohne es zu merken. Woran das liegt? Zum einen gibt es oft keinen Grund zu sparen, vor allem dann nicht, wenn Du noch in Deinen Zwanzigern oder unter 20 bist. Schließlich wollen wir jetzt etwas erleben, da wir noch jung sind und keine Verantwortung haben. Neben Uni oder Ausbildung gehen wir gerne feiern, essen auswärts, kaufen uns Berge an Klamotten und gönnen uns Festivaltrips, die heutzutage einfach brutal teuer sind. So ist das Geld aufgebraucht, bevor wir es sinnvoll anlegen konnten. Oft ist es auch so, dass wir mit dem neuesten iPhone oder der Handtasche in der Trendfarbe der Saison etwas kompensieren wollen, um uns im Anschluss besser zu fühlen. Doch hält dieses Gefühl nicht lange an und das Konto ist dann trotzdem leer.

Ein Wecker steht neben aufgetürmten Münzen (Pixabay).

Deine Entscheidung verändert alles

Wer sich einmal fest entschieden hat, auf Weltreise zu gehen, der merkt schnell, dass es nun doch geht. Dein Mindset wird sich so verschieben, dass Du auf einmal Berge versetzen kannst und Du wirst erstaunt sein, wie viel Geld Du wirklich heranschaffen und sparen kannst, wenn Du ein konkretes Ziel vor Augen hast. Ich habe mir meine Weltreise ohne jegliche finanzielle Unterstützung durch zwei Nebenjobs finanziert: ich habe während des Studiums gemodelt und bei McDonalds gearbeitet. Nebenbei habe ich immer noch an Studien von Marktforschungsinstituten teilgenommen, sodass ich theoretisch noch einen dritten Nebenjob hatte, wobei der Zeitaufwand hier variierte. Ich war mit allen Pflichtbereichen so überladen, dass ich manchmal mehr als 40 Stunden pro Woche damit aufwenden musste, meine Ziele zu erreichen. Und weil mein Wille so eisern war, habe ich dies trotz aller Hindernisse und ohne Unterstützung auch geschafft: ich bekam 2015 nicht nur meine Bachelorurkunde ausgehändigt, sondern füllte mein Konto auch mit 10.000 Euro, sodass ich wie geplant abreisen konnte. Da ich so hart gearbeitet hatte, hatte ich sogar noch etwas mehr Geld ansparen können, was ich in Ausrüstung, Flüge und Visa investieren konnte – ohne, an die große Gesamtsumme zu gehen. Sobald also Deine Entscheidung gefallen ist, erscheint Dein Weg ganz klar vor Dir und Du wirst ihn auch begehen können. Ohne Wenn und Aber!

Für die Weltreise sparen: die Basics

Dauerauftrag einrichten

Nach Deiner Entscheidung, für die Weltreise zu sparen, solltest Du direkt einen Dauerauftrag einrichten, damit das Geld sofort von einem Konto auf das andere Konto überwiesen werden kann. So vermeidest Du, dass Du unnötig Geld ausgibst und bezahlst Dich und Deine Träume quasi schon bevor die Fixkosten abgebucht werden.

Dispo abschaffen

Wer sich noch schwer tut mit sinnlosem Geldausgeben, der sollte sich darum kümmern, seinen Dispo abzuschaffen. Nur so verhinderst Du, dass Du zum Anfang des neuen Monats wieder mit Schulden beginnst, wenn Du wieder einmal zu viel ausgegeben hast. Auch hast Du nicht mehr das Gefühl der scheinbaren Sicherheit, denn wenn Du weißt, dass bei 0,00 Euro Schluss ist, gehst Du noch behutsamer mit Deinem Geld um.

Investiere in ETFs

Wer seine Weltreise eher in ferner Zukunft plant (fünf bis zehn Jahre im Voraus), der sollte sich darum kümmern, in ETFs zu investieren. ETF steht für Exchange Traded Funds und bezeichnet börsengehandelte Indexfonds, der die Werteentwicklung eines Index (z.B. dem DAX), abbildet. Du investierst also nicht nur in eine Einzelaktie, sondern in einen ganzen Markt. ETFs sind passiv gemanaged, haben geringe Gebühren und Du kannst Deinen Wertpapiersparplan jederzeit abändern oder anhalten. Ab 25€ pro Monat bist Du dabei. Je mehr Du einzahlst und je länger Du ansparst, desto mehr bekommst Du natürlich heraus. Da kann sich bei einer Rendite von 8% pro Jahr schon nach fünf Jahren ordentlich etwas sehen lassen!

Geldaustausch auf einem Flohmarkt (Pixabay).

Wohnung ausmisten

Wenn Du noch nicht dem Minimalismus verfallen bist, dann mache Dich mal drauf und dran, Deine Wohnung auszumisten. Welche Dinge brauchst Du wirklich und welche sind einfach nur da? Meine Regel lautet: was ich in einem Jahr nicht benutzt habe, das brauche ich nicht und das kann wirklich weg. Ich spende die ungenutzten Dinge dann an Charityshops und damit sind sie weg. Da ich dieses Prinzip schon länger lebe, habe ich aktuell nur Dinge Zuhause, die ich aktiv nutze. Solltest Du jedoch noch Sachen finden, die Du nicht mehr brauchst, mache kurzen Prozess und verkaufe sie. Dazu gehören auch Möbel und Autos, sofern Du eines hast.

Nebenjob suchen

Wenn alle Stricke reißen, kannst Du immer noch in den sauren Apfel beißen und einen zweiten Job annehmen, der sich auf das Wochenende oder auf Abende beschränkt. Dies ist natürlich sehr krass – besonders dann, wenn Du schon einen Job hast oder noch in Ausbildung bist. Trotzdem wäre ein Zweitjob übergangsweise eine gute Möglichkeit, um an zusätzliches Geld zu kommen. Allerdings solltest Du die lange Überlastung nicht unterschätzen, denn über 40 Stunden pro Woche arbeiten ist gesundheitsschädlich. Wenn Du also einen Zweitjob hast, mache ihn nicht länger als drei oder vier Monate.

Geld im Blumenbeet (Pixabay).

Für die Weltreise sparen: limitierte und streng regulierte Ausgaben 
Kein Coffee-To-Go, keine Unterwegs-Snacks

Wer sparen will, der muss jeden Cent sparen und nicht nur große Summen. Coffee-To-Go, der Snack beim Bäcker, das Mitnehm-Sushi – all das muss jetzt wegfallen, denn die kleinen Summen läppern sich. Ein Kaffee pro Arbeitstag für 2,50 Euro ergibt Ausgaben von 12.5 Euro die Woche und von mindestens 50 Euro im Monat (je nachdem, wie viele Wochen der Monat hat). Das ist sehr viel Geld für Nichts, denn Du kannst ja auch einfach selber Kaffee von Zuhause mitnehmen. Ebenso ist es mit allen anderen Snacks. Packe Dir selbst etwas ein, esse Zuhause oder verzichte.

Restaurant- und Barbesuche bleiben lassen

Auch, wenn Restaurants und Bars in Berlin nicht immer teuer waren, läppert sich auch hier die Summe schnell hoch. Natürlich möchten wir gerne mal mit Freunden:innen essen gehen oder in Bars abhängen, jedoch wird Dir dies ein Loch in den Geldbeutel fressen – ob Du es willst oder nicht. Wer betrunken ist, gibt hemmungsloser Geld aus und am nächsten Morgen fragst Du Dich mal wieder, wieso die zwei Bier gestern Nacht eigentlich 50 Euro gekostet haben. Streiche Restaurants und Bars aus Deinem Leben vor der Weltreise und treffe Dich mit Freunden zum Picknick oder Trinken im Park oder daheim.

Coffee-To-Go und Kuchen auf einem Tisch (Pixabay).

Versicherungen und Abos kündigen

Brauchst Du wirklich Netflix und Amazon Prime? Die unnötige Unfallversicherung oder eine Zahnzusatzversicherung (wenn Du eh alles günstig im Ausland machen lassen kannst)? Nachdem ich Deutschland vor sechs Jahren verließ, fiel mir erst einmal auf, wie viele unnötige Dinge wir eigentlich haben, die kein Mensch braucht. Ich lebe heute in einem Land, welches bei Arbeitsverlust so wenig Benefits zahlt, dass ich direkt einen Kredit aufnehmen muss – und trotzdem habe ich kein Interesse daran, private Arbeitslosenversicherungen oder Berufsunfähigkeitsversicherungen abzuschließen. Ich begnüge mich mit den Basics (Auslandskrankenversicherung für meine Reisen und eine Haftpflichtversicherung) und sogar Netflix teile ich mit Freunden, damit ich Geld sparen kann – auch, wenn es hier nur um wenige Pennies geht. Schaue mal nach, was bei Dir alles abgebucht wird. Was davon brauchst Du wirklich?

Nach günstigeren Verträgen suchen

Ich kenne viele Leute, die noch uralte Handyverträge haben, wo viel zu viel für viel zu wenig Leistung bezahlt wird. Es empfiehlt sich, alle paar Jahre mal in die alten Verträge zu gucken und zu schauen, was davon eigentlich inzwischen outdated ist. Das gilt nicht nur für Handyverträge, sondern auch für Internet, Strom und andere Fixkosten. Du kannst jegliche Vertragskonditionen bei Check24 einsehen. Du wirst erstaunt sein, wie viel Du sparen kannst!

Ein Taschenrechner und eine Kalkulation auf dem Tisch (Pixabay).

Beim Discounter einkaufen

Discounter sind gar nicht so schlecht wie ihr Ruf. Ich kaufe seit Jahrzehnten fast ausschließlich bei Lidl. Mir leuchtet ein, dass Lidl nicht immer alles hat, aber ich bin dann bereit, in einen anderen Supermarkt zu fahren, der diese Dinge hat (in Deutschland Kaufland, im UK Asda). Das bereitet mir nicht viel Mühe und am Ende spare ich noch kräftig dabei. Ich bin super zufrieden mit Discounter-Produkten und gerade vor einer Weltreise zählt wirklich jeder Cent. Da kann auch mal statt teurer Kerrygold-Butter die Lidl-Variante genommen werden. Am Ende erinnern wir uns sowieso nicht daran, wie die Butter auf dem Brot geschmeckt hat!

Auf Kleidung und unnötige Gadgets verzichten

Wenn Du weißt, dass es bald losgeht, kaufe Dir einfach nichts mehr – es sei denn, es ist Ausrüstung für die Weltreise. Die Klamotten, Gadgets, Deko oder sonstige Dinge wirst Du überwiegend aus Platzgründen nicht mitnehmen können. Und wenn Du nach längerer Zeit zurückkehrst, erinnerst Du Dich teils gar nicht mehr an die Sachen, die Du besessen hast. So war es zumindest bei mir! Ich habe nach Jahren on the road den Großteil meiner Sachen gespendet, gut erhaltene Möbel, die nicht mehr meinem Geschmack entsprechen, verkauft und die wenigen Sachen, die ich noch brauche, durch qualitativ hochwertige und damit länger lebende Sachen ersetzt. Inzwischen passt alles, was ich besitze in ein Zimmer. Und das reicht völlig aus!

 

Welche Spartipps kannst Du noch empfehlen?

 

Deine 

 

 

Bildquelle: Pixabay

Kommentare:

  • Ines Setorwofia

    27. Juli 2021

    Auch eine Empfehlung: Umsonstläden! Was spricht gegen gebrauchte Kleidung? Ich persönlich sehe es übrigens gar nicht, wenn jemand Markenkleidung trägt. 😉 Ebensowenig wird mein 2nd hand style wahrgenommen. An die Reisen denke ich mein Leben lang zurück, nicht etwa an die Adidas-Schuhe, die ich vielleicht 1998 mal besessen habe.

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