Der März steht nicht nur für Frühlingsanfang, sondern auch für draußen. Endlich wieder im Biergarten des Pubs sitzen, an den Kanälen in Ost-London spazieren gehen und im Park chillen. Leider ist das für den Frühling im Jahr 2020 nicht geplant, da wir alle in Corona-Quarantäne hocken, was auch gut so ist. Der UK bemerkt jetzt schon erste positive Auswirkungen, die unser ohnehin marodes Gesundheitssystem entlasten. Es sind verrückte Zeiten und oft kommen mir die Szenen, die sich auf dem Weg zum Supermarkt und zurück abspielen, sehr surreal vor, fast wie in einem Film. Für mich ist es die erste Krise, die ich in 30 Jahren mitbekomme und ich bin wirklich einfach nur verblüfft, wie schnell alles vonstattenging. Auf einmal steht die Welt still und alles pausiert. Zeit, neue Perspektiven zu meinem Geburtstag zu entdecken, denn am letzten Tag des März werde ich 31 Jahre alt. Und diesen Geburtstag werde ich sicher nicht so schnell vergessen…

31 Runden um den Globus

Kurz vor meinem 31. Geburtstag stelle ich fest, dass 2020 abgesagt wurde: aufgrund des aktuellen Weltgeschehens werde ich zum ersten Mal seit fünf Jahren nicht über meinen Geburtstag verreisen können. Ich bin zwar enttäuscht, doch es ist auch in Ordnung, da das momentane Weltgeschehen einfach diese Zwangspause nötig hat. Auch kann ich nun mit meiner südafrikanischen Familie hier im UK feiern, worauf ich mich wirklich freue. Ansonsten gibt es auch zum ersten Mal keine Party mit Freunden, die traditionell immer nach meiner Geburtstagsreise stattfand. In Anbetracht der Situation ist eine Zusammenkunft weder möglich, noch zumutbar. Nun werde ich stattdessen einen komplett relaxten Tag verbringen, der mit Ausschlafen anfängt, sich über Kaffee und selbstgebackene Zitronentarte bis hin zum Abend mit meiner Familie erstreckt, wo ich ein indisches Dinner ausrichten werde. Eigentlich ist diese Alternative auch ziemlich cool und meinen runden Geburtstag habe ich ja letztes Jahr nun zur Genüge sehr extravagant in der Antarktis gefeiert. Nun kann ich mich auch mal darauf besinnen, einfach nur mit der Familie zu sein und wenn nötig, in Erinnerungen zu schwelgen. Genug Bilder habe ich ja!

Keine Termine und leicht einen sitzen

Harald Juhnke’s Zitat hat mich schon immer inspiriert. Eines Tages werde ich auch keine Termine mehr, aber dafür einen sitzen haben! Anspielend auf meine Rente habe ich nun nicht wirklich gewusst, dass dies schon 2020 eintritt. Aber gar keine Termine mehr zu haben, ist wirklich komisch. Ich bin aktuell auch bis Juni nicht mehr im Homeoffice, da wir unseren Bürojob nicht ohne die Verfügbarkeit deutscher Märkte ausüben können. Ich bekomme dennoch mein volles Gehalt und da ich nebenbei auch nicht arbeiten darf, genieße ich aktuell meine Ruhe und übe mich in gesunden Gewohnheiten und Hobbies. Ich habe mein zweites Buch angefangen zu schreiben und habe den Blog komplett überarbeitet. Eigentlich auch mal schön, wieder an sich selbst zu arbeiten und sich mit nichts anderem ablenken zu können. Auch ist es eine große Erleichterung, aktuell nicht mehr anderthalb Stunden pro Tag Pendeln zu müssen und hin und herzuirren wie verrückt, sei es zum Gym oder zum Supermarkt. Das Leben in London kann sehr anstrengend sein und daher genieße ich jetzt – auf Anweisung meines Teamleaders – meine Auszeit. Für mich und viele andere ist der ganz persönliche Status Quo mit Quarantäne nicht belastend, sondern heilend. Da wundere ich mich nur, wie ich es vorher nicht schaffen konnte, etwas mehr abzuchillen und alles langsamer anzugehen. Mit meinen Träumen, Wünschen und Plänen komme ich mir oft vor wie ein Pferd im Galopp. Doch das ist jetzt endlich zum Stehen gekommen. Nach diesem Artikel klappe ich nämlich meinen Laptop zu und chille. Machst Du mit?

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