Einmal im Leben nach Australien und einmal im Leben ins Outback fahren! Dies ist wohl der Traum vieler Menschen und dies war auch eindeutig einer von meinen Träumen. Für eine Wüstenliebhaberin wie mich, ist das Outback eine der schönsten Landschaften, die ich jemals gesehen habe. Generell ist Australien ein unglaublich wunderschönes Land und es gibt so viele Naturwunder zu entdecken – doch das Outback ist einfach unique. Ich bin im Dezember 2016 zu einem einmonatigen Roadtrip mit einem Kumpel aufgebrochen, der uns von Adelaide durch das südaustralische Outback über Broken Hill im Outback von New South Wales schlussendlich via Wagga Wagga und Canberra nach Sydney bringen sollte. Der Roadtrip umfasste knapp 2600 Kilometer und mein guter, alter 4×4 Toyota SUV namens „Sakura Sunrise“ hatte wirklich einiges zu tun! Da der Roadtrip so lang gewesen ist, geht es hier nur um die Highlights in Südaustralien.

Willkommen im australischen Outback!

Das Outback bezeichnet die Regionen in Australien, die fernab der Zivilisation liegen, was auf etwa drei Viertel der Fläche Australiens zurückgeht. Das Outback erstreckt sich hauptsächlich über das Northern Territory und Western Australia, jedoch auch in kleinerer Größe über Queensland, New South Wales und South Australia. Das Outback umfasst verschiedene Landschaftsformen je nach Bundesstaat. In Western Australia ist es eher heiß und trocken mit Temperaturen über 50 Grad, in Queensland hingegen besteht das Outback zum Teil aus tropischem Regenwald. Das Outback in New South Wales und South Australia ist durch Wüsten und Gebirgszüge geprägt; in South Australia sind außerdem viele Salzseen zu bestaunen. Eines der Highlights im australischen Outback ist der Uluru im Northern Territory, der auch als „Ayers Rock“ bekannt ist. Der Uluru ist ein Inselberg, der sich 350 Meter über sein Umland erhebt und der für die Aboriginals ein heiliger Berg ist. Weitere Sehenswürdigkeiten im Outback sind Kängurufarmen, verschiedene Nationalparks, beeindruckende Schluchten, Dörfer wie Coober Pedy, oder auch bekannte „BH-Baum“ in New South Wales, wo auch ich einen BH gelassen habe.

Ein BH-Baum im australischen Outback (2016).

Ein Highway im südaustralischen Outback (2016).

Das Innere des Outbacks wird bereits seit etwa 50.000 Jahren von Aboriginals bewohnt, die von Südostasien und Indonesien aus eingewandert sind. Im Outback sind nur die Highways asphaltiert; viele Straßen sind Sandpisten oder Schotterstraßen, die nur mit Allradantrieb befahrbar sind. Über Kilometer erstreckt sich oft ein großes Nichts, jedoch gibt es Versorgungspunkte mit wenigen Häusern, die oft alles in einem anbieten: Supermarkt, Tankstelle, Reparaturwerkstatt, Bank, Post, Motel und Kneipe. Diese Häuser nennen sich auch „Roadhouses“. Die wenigen Menschen, die im Outback leben, werden durch den Überlandtransport (auch als „Road Trains“ bekannt), sowie durch Fernunterricht und durch einen fliegenden Arztservice für den Ernstfall versorgt. Neben Kängurus und Sträußen finden sich im australischen Outback ebenfalls Kamele, die 1870 aus dem Orient eingeführt wurden.

Meine Route durch das südaustralische Outback

Von Adelaide gen Norden

Um in das südaustralische Outback zu gelangen, hast Du zwei Möglichkeiten: Du kannst entweder in den Südwesten in Richtung Nullabor Plain und in Richtung Eyre Peninsula fahren, oder eben in den Norden, so wie ich es gemacht habe. Im Norden warten die Ausläufer der Flinders Ranges, verschiedene Salzseen und die Opalförderstadt Coober Pedy, wo heute noch 1700 Menschen in meist unterirdischen Wohnanlagen leben. Bis Cooper Pedy bin ich dann allerdings doch nicht mehr gefahren, da ich zeitnah zu Weihnachten in Sydney sein wollte.

Eine Straße in Südaustralien (2016).

Die Landschaft des südaustralischen Outbacks (2016).

Erster Stopp im südaustralischen Outback: Lake Bumbunga

Es dauert etwa drei Stunden Fahrt, um von Adelaide in das Outback im Norden zu gelangen. Du kannst deutlich sehen, wie sich die Landschaft von einem satten Grün in ein sandiges Ocker und gelb und schließlich in ein orangenes Outback-Rot verfärbt. Nach etwa anderthalb Stunden Fahrt kannst Du einen kurzen Stopp machen und Dir den wunderbaren See „Bumbunga“ anschauen, der einer der pinkfarbenen Salzseen in Südaustralien. Der See befindet sich zwischen Lochiel und Bumbunga, wo seit 1881 Salz abgebaut wird. Der Grund für die pinke Wasserfarbe in diesem und anderen Salzseen in Südaustralien ist übrigens der ungewöhnlich hohe Salzgehalt des Wassers gemischt mit hohen Temperaturen und wenig Regen. So können die Algen in dem See besonders viel Beta Carotin produzieren, wodurch das Wasser pink wird. Ein absolut wunderbares Naturspektakel und absolut sehenswert!

Polly im Lake Bumbunga in Südaustralien (2016).

Zweiter Stopp im südaustralischen Outback: die Flinders Ranges

Die Flinders Ranges sind ein Must-See im südaustralischen Outback. Der Gebirgszug erstreckt sich fast 500 Kilometer in nordsüdliche Richtung und umfasst drei Nationalparks: den Ikara-Flinders-Ranges-Nationalpark, den Mount-Remarkable-Nationalpark, sowie den Vulkathunha-Gammon-Ranges-Nationalpark. Die Landschaft ist gekennzeichnet durch schroffe Mittelgebirgskämme, tiefe Schluchten und trockene Täler. Neben verschiedenen Baumarten wie Eukalyptusarten und Akazienarten finden sich in den Flinders Ranges 20 Säugetierarten, über 100 Vogelarten und 50 Reptilienarten. Du kannst mehrere Tage in den Flinders Ranges wandern gehen, so viel ist hier zu sehen! Wer jedoch eher wie ein amerikanischer Tourist unterwegs sein möchte, der kann die Nationalparks auch einfach mit dem Auto bereisen, denn durchbrettern ist hier gar kein Problem!

Die Flinders Ranges in Südaustralien (2016).

Pitstopp in Hawker

Die Möglichkeit eines Pit Stopps etwa 55 Kilometer von den Flinders Rangers entfernt ist Hawker, ein winziger Ort mit etwa 250 Einwohnern, der aus einer Straße besteht. Hier gibt es genau gar nichts zu sehen und die Stille ist einfach gespenstisch; doch Hawker ist der beste Ort in der Nähe, um tanken zu gehen, Essen zu kaufen, zu kochen oder kurz zu duschen. Auch hast Du hier die Möglichkeit zu zelten, mit deinem Van über Nacht zu parken oder in einem Motel zu schlafen.

Hawker im südaustralischen Outback (2016).

Freestyle-Driving bis zum nächsten Pitstopp in Orroroo

Nach den Flinders Ranges sind mein Kumpel und ich einfach der Nase lang gefahren. Wir haben zwar immer geschaut, dass wir uns in Richtung New South Wales bewegen, jedoch hatten wir keine weiteren Ziele, da die Landschaft überall einfach wunderschön ist. Auf unserer spontanen Route haben wir einen weiteren Salzsee entdeckt, Sträuße und Kängurus rennen und hüpfen sehen; sind durch einen ausgetrockneten Fluss gebrettert, Berge heraufgefahren und haben die Aussicht, sowie den Sonnenuntergang über einer tiefen Schlucht bewundert, bis die Sterne über uns aufhellten. Der Sternenhimmel im Outback ist übrigens unschlagbar! Zwar ist die absolute Dunkelheit gespenstisch, doch diesen Nachthimmel wirst Du sicherlich nie vergessen.

Polly auf ihrem Auto im südaustralischen Outback (2016).

Ein ausgetrockneter Fluss im südaustralischen Outback (2016).

Der letzte Pitstopp vor dem nächsten Ziel namens „Silverton“ im Outback in New South Wales war in Orroroo, einem ebenfalls winzigen Ort mitten im Nirgendwo. Hier wohnen zwar immerhin schon 550 Menschen, jedoch steht hier die kleinste Tankstelle, die ich jemals gesehen habe. Alles aufgefrischt ging es dann weiter Richtung New South Wales, knapp 4 Stunden Fahrt bis nach Silverton und schließlich Broken Hill, wo es etwas größer ist als in Hawker oder Orroroo. Diese Outback-Perlen darfst Du auf keinen Fall verpassen!

Weitere Highlights im südaustralischen Outback sind:

Lake Torrens National Park, Lake Eyre Nationalpark, Coober Pedy, Simpson Desert

Kängurus unter einem Baum im südaustralischen Outback (2016).

Polly in einem ausgetrockneten Fluss im südaustralischen Outback (2016).

Generelle Tipps für einen Outback-Roadtrip
  • Nimm mindestens 10 Liter Wasser mit, falls das Auto schlappmacht oder die Geschäfte schon geschlossen sind, wenn Du irgendwo ankommst
  • Nimm Dir Vorräte an Essen aus demselben Grund mit. Achte darauf, dass diese länger haltbar sind und nicht schnell schimmeln. Es ist brütend heiß!
  • Nimm ebenfalls einen Extra-Kanister mit Benzin mit, falls Du keine Tankstelle findest. Glaube mir, Du wirst ihn brauchen
  • Fahre mit Deinem Auto vor Abfahrt am besten in die Werkstatt und lass einen Check machen, damit Du nicht liegen bleibst
  • Inspiziere Dein Auto, sowie öffentliche Toiletten und Duschen gründlich nach Spinnen, Schlangen und anderen Tierchen, damit Du keine unangenehme Überraschung erlebst. Glaube mir, auch das wird absolut nötig sein
  • Wenn Du kein Satellitentelefon hast, lass enge Vertraute wissen, wo Du bist, wohin Du fahren willst und wann Du wo wieder ankommen solltest
  • Creme Dich wiederholt ein, trage einen Hut und zum Fahren am besten lange Kleidung. Die Sonne ist gnadenlos!
  • Mache genügend Pausen. Das Outback ist riesig

 

Warst Du mal im australischen Outback?

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