Santiago de Chile habe ich 2019 im Rahmen meiner Weltreise ganz spontan besucht, da es auf dem Weg lag – warum also auch nicht einfach mal anhalten? Santiago war die erste Stadt, über die ich mich überhaupt nicht informiert hatte, denn ich wollte mich komplett überraschen lassen. Und diese Überraschung ist mir absolut geglückt! Santiago beeindruckt mit seiner Lage vor herausragenden Bergketten, einem angenehm warmen Klima, historischen Gebäuden und super viel Streetart, die ich so überhaupt nicht erwartet hatte. Die schönsten Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar und daher für lange Spaziergänge im strahlenden Sonnenschein einfach nur schön. Was mein Highlight war und wieso Du nach Santiago reisen solltest, erfährst Du in dieser neuen Ausgabe meines Hauptstadtguides!

Klare Fakten: das ist Santiago

Das in einem Talkessel am Fluss Mapocho liegende Santiago de Chile beherbergt 5,6 Millionen Menschen, die Metropolregion sogar 7,1 Millionen. Damit leben 44% der Chilenen in der Hauptstadt und Umgebung. Die Bewohner Chiles setzen sich im Übrigen aus verschiedenen Nationen zusammen sowie aus Chilenen, die europäische Vorfahren haben. Santiago ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Chile, auch wenn das Parlament in Valparaiso liegt. Santiago’s Klima ist mediterran. Die wärmsten Sommermonate liegen zwischen November und Februar, die Wintermonate von Mai bis Juni, wobei die kühlste zu erwartende Tagestemperatur bei 15 Grad im Juli liegt.

 

Nicht verpassen: die Sehenswürdigkeiten von Santiago de Chile

Kathedralen

Wie in unzählig vielen südamerikanischen Städten befinden sich in Santiago natürlich auch historische Bauten aus der Kolonialzeit. Die Spanier haben auch hier im 18. Jahrhundert viele Gebäude wie Wohnhäuser, Denkmäler und auch Kathedralen errichtet. Es muss allerdings betont werden, dass viele Kolonialbauten regelmäßigen Erdbeben zum Opfer gefallen sind – trotzdem wirst Du zwischendrin das Gefühl haben, in Europa zu sein. Wichtigste Kathedralen sind die Catedral Metropolitana de Santiago am Plaza de Armas, die Iglesia de San Francisco und die putzige kleine Iglesia de los Sacramentinos. Am im Jahre 1541 errichteten Plaza de Armas finden sich übrigens noch weitere Gebäude wie die pastellfarbene Hauptpost, das Historische Museum und das Stadtmuseum. Diese wirst Du direkt erkennen!

Nationalkongress & Justizpalast

Auch schön anzusehen sind der Congreso Nacional und der Palacio de Tribunales. Der Nationalkongress steht nahe dem Boulevard Liberador Bernado O’Higgins und wurde nach einem Feuer 1895 noch einmal umgebaut und 1901 im neoklassizistischen Stil wiedereröffnet. Am Plaza Montt steht derweil das Gebäude des Justizpalastes, welches 1926 fertiggestellt wurde. Beide Gebäude kannst Du mit einem Stadtbummel besichtigen.

Besuche eines der vielen Museen

Wer auf die Geschichte Südamerikas steht, der sollte auch in Chile in eines der vielen Museen gehen. Das „Santiago’s Museo Chileno de Arte Precolombino“ wäre hier die erste Anlaufstelle, um historische Artefakte, Skulpturen, Textilien, Schmuck, Waffen und vieles mehr zu bestaunen. Auch interessant sind das „Museo Interactivo Mirador“ – das Wissenschaftsmuseum – und das „Casa Museo La Chascona“, welches ein blaues Haus in Santiago’s „Bellavista“-Bezirk ist, in dem einst der chilenische Poet Pablo Neruda lebte.

Bellavista-Viertel

Apropos Bellavista: aufgrund seiner bunten Häuser und der vielen Street Art, die dort anzutreffen ist, ist Bellavista mein erstes Highlight in Santiago. Bellavista ist zudem das Ausgehviertel der Stadt, in dem sich viele Restaurants, Bars und Clubs befinden. Da im Sommer am späten Abend noch draußen gesessen werden kann, ist die Stimmung ausgelassen und fröhlich. Ab und an kommen fliegende Händler vorbei, die einem Partyzubehör, Cannabis-Schokolade und anderen Schnickschnack andrehen wollen. Das gehört einfach zu südamerikanischen Nächten dazu!

Cerro Santa Lucia Park

Mein zweites Highlight in Santiago ist der Cerra Santa Lucia Park, der sich auf einem Hügel über der Stadt befindet. Er liegt am Rande der Altstadt und liegt zufällig sogar noch auf dem Hügel, auf dem Santiago einst gegründet wurde. Schon im 19. Jahrhundert wurde der Hügel mit Fußwegen, einer Kapelle auf der Hügelspitze, mehreren Brunnen und Bäumen verschönert, damit die herrliche Aussicht genossen werden konnte. Auch heute noch bietet dieser Park einen traumhaften Ausblick über die ganze Stadt. Menschen treffen sich hier besonders nach Feierabend und an den Wochenenden, um gemeinsam Bier zu trinken, Eis zu essen oder einfach nur in der Sonne ein Buch mit sagenhaftem Ausblick zu lesen. Wer noch höher hinaus möchte, der kann übrigens mit Seilbahnen auf den Metropolitan Park hinauffahren, der auch auf einem Hügel liegt. Mir hat der Cerro Santa Lucia Park jedoch vollends gereicht!

Barrio Italia

Wer schon in Bellavista unterwegs war, der sollte es an einem anderen Abend unbedingt mit dem Barrio Italia versuchen. Barrio Italia ist ein ebenfalls buntes Viertel Santiago’s, welches für seine italienischen Restaurants, Pizza-Palaces und Eisdielen bekannt ist. Hier bekommst Du definitiv das beste Eis der Stadt! Im Barrio Italia findest Du neben Gourmet-Streetfood und Cocktailbars mit Live-Musik übrigens auch noch kleine Shops, die Kleinkunstartikel verkaufen.

Cementerio General de Santiago

Santiago‘s Friedhof wurde 1821 errichtet und ist einer der größten seiner Art in Südamerika. Da südamerikanische Friedhöfe anders aussehen als Du vielleicht denkst, würde ich auf jeden Fall einen Besuch empfehlen! Neben klassischen Gräbern und Gruften gibt es in Südamerika nämlich auch übereinandergelegte Gräber, die alle in einer Wand verankert sind und bis zu fünf Verstorbene tragen können. Diese Gräber erinnern auf den ersten Blick an etwas größere Urnengräber, jedoch siehst Du schnell, dass dort ein ganzer Sarg in die Wand geschoben wurde. Ich habe diesen Fakt als faszinierend empfunden, da sich die Kultur eines Landes auch auf den Friedhöfen widerspiegelt. Du kannst den Friedhof entweder selbst in zwei Stunden komplett erkunden, oder sogar eine Tour für 10 USD buchen.

Tagestrips von Santiago De Chile

Santiago verfügt über eine bisher nicht erwähnte Besonderheit: das Meer ist ebenso schnell erreichbar wie die Skigebiete. Wer also den einen Tag zum Meer will, kommt nach zwei Stunden Fahrt und 116 Kilometern zum Beispiel in Valparaiso an. Die Küstenstadt begeistert mit ebenso bunten Häusern, einem tollen Strand und einem regen Nachtleben. Wer lieber Skilaufen will statt am Strand zu liegen, der kann ins nur 16 Kilometer entfernte Skizentrum „Lagunillas“ fahren, wo es um actionreichen Wintersport geht. Verrückt, oder? Außerdem interessant sind Tagesausflüge zu einem der vielen Weingüter, die um Santagio liegen, sowie Tagesausflüge zu Flüssen wie dem Rio Mapocho, der gerne von Kajakfahrern:innen besucht wird.

Warst Du schon in Santiago? Wie hat es Dir gefallen?

Deine

Schreibe einen Kommentar

Weltgefühle benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.