Salar de Uyuni in Bolivien: Heimat der größten Salzwüste der Erde
Einmal in der größten Salzpfanne der Erde stehen – ein absoluter Traum eines jeden Südamerikareisenden! Dieses Jahr hat sich dieser Traum für mich erfüllt und ich bin spontan von Peru nach Bolivien aufgebrochen, um mir dieses Naturspektakel nicht entgehen zu lassen. Der Salar de Uyuni im Südwesten des Landes ist mehr als 10.000 Quadratkilometer groß und damit größer als Niederbayern. Die Salzkruste ist bis zu 30 Meter dick und kann in der Trockenzeit sogar von Bussen befahren werden, doch in der Regenzeit gleicht sie einem einzigen Spiegel. Die Salzpfanne kommt tagsüber gleißend hell daher, nachts eher kühl und vergleichbar mit einem zugefrorenen See. Spannend ist auch die Entstehung der Salzkruste: diese wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Tauca-Sees gebildet. Unglaublich, oder? Mutter Natur hält einfach die besten Geschenke bereit. Ich persönlich habe ja schon viel gesehen und bin wirklich gut rumgekommen, doch die Salzwüste in Bolivien zählt für mich zu den fünf schönsten Landschaften, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ich war zur Regenzeit dort und bin wahrlich auf einem Spiegel gewandert. Was Du alles über den Salar de Uyuni wissen musst, erfährst Du in diesem Artikel.
Wissenswertes über die Salzwüste von Uyuni
Die unter der Oberfläche der Salzwüste liegende Sole reicht von 72 bis 121 Meter in die Tiefe. Sie ist so gut wie frei von jeglicher Art von Flora und Fauna, jedoch gibt es in der Region um die Salzwüste zahlreiche Flamingo-Arten, die sich hier Zuhause fühlen. Wo der Boden während der Trockenheit aufreißen kann, gleicht der Salar De Uyuni in der Regenzeit eher einem Spiegel: da das Wasser knöchel- oder kniehoch steht, verschwimmen Wasser- und Himmelgrenzen und das ganze Gebiet sieht surreal aus wie ein Meisterwerk von Salvador Dali. Wer herumschaut, der ist von optischen Täuschungen umgeben, die es auch auf die Souvenirfotos rund um den Globus geschafft haben. Ich meine, ein Bild mit einem Plastikdino, der die Reisenden verfolgt, ist praktisch schon Pflicht!
Inmitten der Salzpfanne liegt die Insel Incahuasi (Quechua für Haus des Inka), die für ihre vielen meterhohen Säulenkakteen bekannt ist. Zur Insel kannst Du in der Trockenzeit mit dem Fahrrad radeln, in der Regenzeit nur mit dem Jeep fahren. Leider hatte ich im Vorfeld nichts von der Insel gehört und konnte diese im Rahmen meiner dreitägigen Tour nicht besuchen. Ich würde Dir aber in jedem Falle empfehlen, die Insel mitzunehmen und Zeit einzuplanen. Ich fand es in der Salzwüste nämlich so schön, dass ich unbedingt noch einmal wiederkommen möchte! Neben dem Tourismus geht es in der Salar de Uyuni auch um Salzgewinnung: ungefähr 25.000 Tonnen werden pro Jahr abgebaut, doch der natürliche Speicher beherbergt sogar zehn Milliarden Tonnen Salz.
So organisierst Du Deinen Besuch in Uyuni
Von La Paz oder der bolivianischen Hauptstadt Sucre gelangst du relativ schnell und unkompliziert mit dem Nachtbus nach Uyuni. Uyuni selbst ist eine eher arme Kleinstadt mit zwei Hauptstraßen und etwa 29.000 Bewohnern. Nach etwa zwanzig Minuten hast Du alles gesehen – und das ist nicht wirklich viel. Es gibt einen Markt, einen Clocktower und mehr als ein Dutzend Reiseveranstalter, die Dich mit in die Salzwüste nehmen möchten. Glaub mir, Du verpasst hier rein gar nichts!
Da ich mir nicht sicher war, ob ich so spontan eine günstige Tour buchen konnte, hatte ich im Vorfeld schon eine dreitägige Tour für 130 USD online reserviert. Die Preise für eine dreitägige Tour schwankten zwischen 100 und 250 USD, je nach Ausstattung und Tourplan. Da es mehrere Routen und Sehenswürdigkeiten gibt, würde ich mir im Vorfeld heraussuchen, was es in der Umgebung zu sehen gibt und was inkludiert ist.
Für die Tour an sich ist es wichtig, dass Du drei Sachen dabeihast: Flip-Flops, Wasser und warme Sachen. Da es in der Salzwüste mitunter sehr kalt und windig werden kann, musst Du unbedingt immer Pullover und Schals tragen. Flip-Flops sind besonders in der Regenzeit wichtig, da keine Gummistiefel ausgeliehen werden können und Du Dir jede anderen Schuhe ruinieren wirst. Da das Wasser knöchelhoch ist und das Salz so hart ist, dass es beim Gehen mit nackten Füßen schmerzt, brauchst Du einfach Deine Schlappen.
Sehenswürdigkeiten, die Du mitnehmen kannst
- Den größten Eisenbahnfriedhof der Welt
- Diverse Salzhotels, die wirklich vollständig aus Salz errichtet wurden
- Die Insel Incahuasi
- Die Salzgewinnungsanlagen bei Colchani
- Der Nationalpark Eduardo Avaroa Andean Fauna
- Die rote Lagune mit all seinen Flamingos im Nationalpark
- Das Geothermalgebiet Sol de Manana mit seinen Geysiren
- Eine Grenzüberfahrt nach Chile, die Dich nur 50 BOB (6 EUR) mehr kostet
Worauf Du bei Touranbietern achten solltest
Du solltest genau überprüfen, welche Stationen abgefahren werden sollen und dich erkundigen, ob dies auch zu der Zeit geschieht, wo Du da bist. Denn in der Regensaison werden andere Sehenswürdigkeiten angefahren als in der Sommersaison. Auch solltest Du genau darauf achten, wie viele Mahlzeiten inkludiert sind und ob Du selbst Wasser mitbringen musst. Auf Wunsch gibt es vegetarische Optionen, aber Du musst explizit danach fragen. Lass Dir genau zeigen, was Du für Dein Geld bekommst, denn ohne die genauen Informationen kann es sein, dass Dir etwas vorenthalten wird. Wichtig ist auch, wo Dein Gepäck hinkommt: im Normalfall wird es für Dich in einem Hinterzimmer des Touranbieters aufbewahrt, doch wenn Du nach Chile herüberfährst, wird es mitgenommen.
Tipp: Da die Stadt Uyuni wirklich hässlich ist, plane auf keinen Fall mehr als einen Tag dort ein. Ich bin morgens um 5:00 Uhr angekommen und direkt am nächsten Tag abgehauen, wobei mir knapp 24 Stunden Aufenthalt schon zu viel waren. Außerdem war es in der Regenzeit eiskalt dort und es gab keine Heizungen.
Warst Du mal in Bolivien?
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