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Unglaublich, aber wahr: heute wird mein Reiseblog Weltgefühle schon ganze drei Jahre alt. Einen Reiseblog zu haben und nebenbei zu reisen bzw. zu arbeiten, war nicht immer leicht und es gab eine Phase, wo ich nicht wirklich Zeit hatte, mich neben dem Job dem Blog zu widmen. Ironischerweise hatte ich mir für 2020 fest vorgenommen, auf jeden Fall mehr Zeit zum Bloggen zu haben, da mir das Schreiben sehr gefehlt hat. Natürlich habe ich in Anbetracht der aktuellen Weltsituation nun sehr viel Zeit für Weltgefühle, was so nicht ganz angedacht war – aber ich heiße die Zeit trotzdem willkommen! Was das Abenteuer Reiseblog für mich bedeutet hat und wie ich alles heute sehe, erfährst Du in meinem Geburtstagsartikel.

Erinnerungen lebendig halten

Natürlich werde ich meine Reisen und Abenteuer nicht leicht vergessen. Ich erinnere mich bis heute genau an das Gefühl wie es war, zum ersten Mal im Jahr 2008 aus einer Metro Station in New York City zu stapfen; an das überwältigende Gefühl, 2013 zum ersten Mal in Bombay Vorortzug zu fahren und ich weiß auch noch genau, wann ich auf der Chinesischen Mauer war: am 31. Juli 2016. Da Reisen für mich das schönste im Leben ist, ist meine Erinnerung hier viel besser als bei anderen Dingen, die ich teilweise wirklich einfach vergesse oder erst mühsam in der Erinnerungskiste herauskramen muss. Für mich ist die professionelle Aufarbeitung meiner Reiseerinnerungen in Form eines Blogs jedoch die absolute Krönung meiner spannenden Abenteuer, da ich so nicht nur das Gefühl, sondern auch Text und Bilder mit einfließen lassen kann. Alle Artikel, die ich jemals auf Weltgefühle veröffentlicht habe, sind sehr gefühlsbetont und auch persönlich, da sie meine Sehnsucht nach der Welt und nach dem Leben widerspiegeln. Schon allein deswegen ist es schön, einen Blog zu haben. Und wenn ich irgendwann nicht mehr bloggen können sollte, dann kann ich mich hinsetzen und lesen und mich daran erfreuen. Das ist ein bisschen wie mit meinen Souvenirs und Andenken-Alben mit Fotos, Geldscheinen und Eintrittskarten: wenn ich alt bin, möchte ich immer noch jeden Tag auf Reisen sein – mit meinen Erinnerungen zum Anfassen und Anschauen in allen Formen und Farben.

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Menschen zum Reisen inspirieren

Neben den Erinnerungen für mich selbst war es mir immer ein großer Wunsch, mich Menschen mitzuteilen und meine Erfahrungen weiterzugeben. Dies kam hauptsächlich daher, dass viele Leute oft sehr neidisch auf mich waren, weil ich einfach mein Ding durchzog und mir meine Träume erfüllte. Vor allem während meiner Weltreise habe ich gemerkt, dass sich Bekannte und Freunde abgewandt haben, weil sie es nicht ertragen konnten, dass ich um die Welt reiste, während sie weiterhin Zuhause blieben, obwohl sie das eigentlich so auch nicht wollten. Und die Menschen, die ich während meiner Weltreise traf, haben mich oft mit großen Augen angeschaut: wie ich denn vier Jahre Reisen wollte? Ich müsste ja auf jeden Fall aus einer reichen Familie stammen oder meine Eltern würden mir monatlich Geld schicken, anders ginge es ja gar nicht. Diese Erfahrungen haben mir wirklich das Herz gebrochen, denn ich bin weder reich, noch hatte ich Unterstützung. Das Gegenteil ist der Fall!

Ich komme aus eher schlechten Verhältnissen und hatte früher fast nicht mal die Chance auf einen Schulabschluss, weil ich solch heftige Probleme hatte. Ich gehörte von meiner Teenagerzeit bis zu meinem 30. Lebensjahr finanziell gesehen zur Unterschicht und musste mir alles – vom Mittagessen bis zur nächsten Jeans – richtig hart erkämpfen. Mit eisernem Willen, unglaublich viel Arbeit und null Unterstützung habe ich es geschafft, mir über Jahre mein Jahresbudget für das erste Jahr meiner Weltreise zu erarbeiten. Ich habe gelernt, zu haushalten und mit wenig Budget sehr weit zu kommen. Ich habe gelernt, wie ich günstig reisen kann und dadurch auf eine mehrjährige Weltreise gehen konnte. Mich hat das alles nicht aufgehalten. Ich habe nicht nur meinen Uniabschluss geschafft und arbeite heute in einem Spitzenjob, ich blicke auch auf 47 Länder auf 7 Kontinenten zurück. Dabei hatte ich als Teenager absolut keine Chance. Ich habe trotzdem nie aufgehört an mich selbst zu glauben.

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Ich möchte meine Geschichte weitergeben und anderen Menschen zeigen, dass sie überall hinkommen können, egal, woher sie kommen. Mit Verantwortung, Disziplin, Bildung und einem eisernen Willen schafft es wirklich jeder, auf Weltreise zu gehen oder sich andere Träume zu erfüllen. Die einzige Limitierung sind wir selbst. Was mich im Verlaufe meiner Bloggerjahre daher sehr glücklich gemacht hat, waren die Emails und Kommentare von fremden Menschen, die mir ihre Dankbarkeit ausgedrückt haben. Sie fühlten sich von meinen Artikeln so inspiriert, dass sie ihr Leben änderten: ein Leser suchte sich einen neuen Job zum Sparen, um dann schon bald nach Australien und Neuseeland abzureisen. Eine andere Leserin ging auf Weltreise, nachdem sie jahrelang darüber nachgedacht hatte und sich immer wieder von negativen Stimmen hatte abbringen lassen. Die Fotos, wie beide glücklich am anderen Ende der Welt stehen, werde ich nie vergessen. Ich möchte Menschen erreichen. Ich möchte Dich erreichen. Ich möchte, dass jeder glücklich wird und seine Träume lebt. Alles ist möglich, wir müssen es wirklich nur wollen!

Weiterbildung durch Bloggen

Was mir am Bloggen auch so gut gefallen hat, war die Tatsache, dass ich so unglaublich viel Neues gelernt habe. Einen Blog aufzusetzen, ist überhaupt nicht so leicht, wie es alle einem immer weißmachen wollen. Ich hatte zwar bereits zuvor schon Erfahrungen mit Bloggen und Basic HTML gesammelt, doch eine professionelle Website braucht so viel mehr. Wenn ich zurückblicke, dann bin ich wirklich beeindruckt von dem ungeheuren Wissen, welches ich angesammelt habe und welches sich in dem heutigen Gesicht von Weltgefühle widerspiegelt. WordPress, basic programming, SEO, Marketing, Social Media Management und sinnvolle Content Creation sind sehr zeitaufwändig, aber es wert. Ich freue mich heute sehr darüber, dass ich mir all das selbst beigebracht habe und nehme dies als Motivation dafür, andere Dinge zu lernen. Wenn ich bedenke, dass ich 2016 keinen blassen Schimmer von all dem hatte, bin ich heute sehr stolz auf mich. Aktuell bin ich dabei zu lernen, wie ich einfache Videos erstelle, damit ich meine Weltreise-Erinnerungen auch in Videoform festhalten und mit Dir teilen kann.

Was mir nicht so gut gefallen hat

Was mich am Bloggen irgendwann genervt hat, war der Druck, den ich mir selbst auferlegt hatte. Ich wollte unbedingt mit dem Blog Geld verdienen und professionelle Reisebloggerin sein, die nur vom Bloggen leben kann. Das ist auch absolut möglich, nur braucht das einfach viel mehr Zeit als immer gesagt wird. Drei bis sechs Monate brauchst Du schon alleine dafür, um den Blog aufzusetzen und alles gelernt zu haben – Vollzeit wohlgemerkt. Dann brauchst Du noch mindestens 6 Monate oder länger, um überhaupt etwas einzunehmen. Viele professionelle Reiseblogger arbeiten auch oft im Team oder mit Fotografen und anderem Support zusammen und delegieren Aufgaben woanders hin – Möglichkeiten, die ich so nie hatte. Nachdem ich dann nach drei Monaten Arbeit an meinem Blog auch mal wieder Geld brauchte, habe ich eine Teilzeitstelle angenommen und mein Hauptaugenmerk auf dem Blog liegen gelassen. Doch irgendwann musste ich einfach wieder Vollzeit arbeiten, daher war es für mich in Ordnung, den Blog doch wieder nur als Hobby zu betreiben. Reiseblogger*in zu sein, ist eine Mammutsaufgabe. Bis Du zu den Top-Verdienern gehörst, ist es ein sehr langer weg. Ich würde jedem raten, das erste Jahr damit zu rechnen, nur sehr wenig Einnahmen trotz Vollzeitarbeit zu haben. Wenn Du die Möglichkeit hast, ziehe für die Erstellung Deines Online-Businesses zurück zu Deinen Eltern. Nur so kannst Du kostenfrei leben und essen, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Für mich bleibt Weltgefühle nun ein schönes Hobby, mit dem ich mir ein Taschengeld dazuverdiene. Und das ist in Ordnung so!

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